Das White Horse Theatre spielte “Billy’s Friend” und “Othello” am FMG

„The night is long. It’s very dark. It’s very scary. But with Gerald I’m alright….it’s fantastic to have a friend – a friend who comes when I need help.”

Ein Stück über Toleranz und wahre Freundschaft erwartete unsere Schüler der 5. und 6. Jahrgangsstufen. Speziell auf den Anfangsunterricht der englischen Sprache ausgerichtet, erzählt „Billy’s friend“ die Geschichte eines Jungen, der einen gezähmten Gorilla kennen und schätzen lernt. In einer Serie verrückter Abenteuer, in denen wir, angefangen von Eltern, einem Lehrer, bis hin zu Geschäftsinhabern und Armeesoldaten, erschrockene und aggressive Reaktionen („Gerald, you must hide. They are trying to kill you. I don’t know why. They think that because you’re big and hairy, you must be dangerous.“) gegenüber einem ganz friedlich gesinnten und sensiblen Riesen erleben und schließlich eine Lösung zur Überwindung von Misstrauen, Vorurteilen und Gewalt angeboten erhalten. Dabei fand sich neben der begeisterten, häufig in die Handlung integrierte Schülerschaft schließlich auch ein Lehrer auf der Bühne.

 “Jealousy – the green-eyed monster, which doth mock the meat it feeds on…”

Liebe, Leidenschaft und Eifersucht, Rassismus, Betrug und schlussendlich Mord. Wieder einmal ist Shakespeares literarische Einzigartigkeit, aber doch so universal gültige, Alltagsthemen behandelnde Genialität unter Beweis gestellt: Othello, eine von Shakespeares greatest tragedies, zeigt den Fall eines schwarzen erfolgreichen Generals über welchen durch den Mann, von dem er glaubt, er sei sein bester Freund, und dessen Intrigen und Lügen Unheil in den tragischsten Dimensionen gebracht wird. Oder ließ er sich womöglich doch zu sehr von seiner Eifersucht leiten, als jemand, der „loved not wisely but too well?“

Während sich also die Tragödie vor unseren Augen entwickelte, sahen wir als Zuschauer brennende Liebe, Siegestriumph, Amusement, emotionale Kaltblütigkeit, Eifersucht, Neid, und Treue. Gefühle, die universal, die zeitlos sind und einfach menschlich.

Insgesamt bekamen die Schüler die Möglichkeit, entweder erneut oder zum ersten Mal mit Shakespeare und auch der Sprache seiner Zeit in Berührung zu kommen und so das Abiturthema „Shakespeare“ auf einmal andere, vielleicht unterhaltsamere, Weise zu erfahren.

Aus zeittechnischen Gründen wurde ein auf 90 Minuten reduziertes Stück gezeigt, das allerdings nichts an dramatischer, emotionaler Energie vermissen ließ.

Wir danken der Theatergruppe ganz herzlich für diesen wundervollen Vormittag, an dem die englische Sprache auf so authentische und unterhaltsame Weise erlebt werden konnte und hoffen sehr, sie bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen!

Nadine Böhle und Maren Hölscher