Liebe Schülerinnen und Schüler,
Liebe Lehrerinnen und Lehrer,
worauf freut Ihr Euch an Weihnachten am meisten?
Weihnachten ist ja eigentlich ein Fest, das drei Tage dauert, ein langer Abend und zwei Tage, genau genommen.
Ist es Heiligabend?
Und was an Heiligabend, der Tannenbaum, wenn die Lichter brennen, oder die Geschenke, oder das Essen?
Oder die Zeit danach, wenn alle satt sind und die Geschenke ausgepackt sind und alle gemütlich sich an irgendwas freuen?
Gehört der Weg in die Kirche auch dazu und die Weihnachtsgeschichte?
Oder ist das in Eurer Familie anders, das Fest fängt vielleicht viel früher an, oder auch später?
Manche mögen ja auch den 1. Weihnachtstag sehr gerne, es kommt vielleicht Besuch, oder man fährt zu Angehörigen, sieht Großeltern oder Onkel und Tanten?
Fast alle Menschen haben ja auch etwas, was an Weihnachten auf keinen Fall fehlen darf.
Ein bestimmtes Essen, oder die Krippe, oder eine bestimmte Musik.
Mich hat ja immer am meisten der Engel fasziniert, der zu der Krippe dazu gehörte.
In der Weihnachtsgeschichte ist es auch der Gesang der Engel vom Himmel:
Die Klarheit Gottes umleuchtete sie und sie sagen: Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.
Und sie sagen:
Euch ist heute der Heiland geboren.
Irgendwie gehören diese beiden Aussagen ja zusammen.
Friede auf Erden – ja, das ist ein schöner Wunsch.
Aber wenn wir nicht ganz blind und taub für andere durch diese Welt gehen, dann wissen wir, dass das diese Welt anders aussieht.
Das wird man nun vermutlich dem lieben Gott nicht sagen müssen.
Der Schöpfer des Himmels und der Erde, der nicht nur sieht, was vor Augen ist, sondern der das Herz ansieht, der wird wohl wissen, wieviele Menschen in Angst und Schmerz leben müssen.
Früher hat man das für sehr weise gehalten, sich Gott vorzustellen wie eine jemanden, der kalt und unbewegt alles bewegt, sozusagen an der Kurbel dreht, damit sich das Weltkarussell weiter dreht.
Da weiß man ja gar nicht, was eigentlich schrecklicher ist, eine Welt, wie sie ist, mit oder ohne einen ewigen Karusselbetreiber.
Manche Menschen mögen tatsächlich Weihnachten gar nicht, und manche können die Friedensbotschaft auch nicht gut hören, weil sie eben gar kein Packende sehen, für so eine Botschaft, für so einen Auftrag:
Friede auf Erden.
Genau deswegen ist auch der zweite Teil der Weihnachtsbotschaft so wichtig:
Euch ist heute der Heiland geboren.
Das gehört irgendwie zusammen und ergibt erst im Zusammenhang Sinn.
Friede auf Erden und Euch ist heute der Heiland geboren.
Denn man kann sich ja fragen:
Was braucht es, um ein Kind auf die Welt zu bringen und großzubekommen?
Und was braucht es, um Frieden zu bekommen?
Die Antwort heißt:
Alles.
Maria, mit dem Kind auf dem Arm, da ist etwas, was das ganze Leben verändert.
Ich glaube, wir alle kennen die tiefe Faszination, die davon ausgeht, wenn man ein Neugeborenes anschauen darf.
So schwach, und doch so stark.
So kleine Hände, und doch schon alles da.
Kann noch gar nichts sagen und zieht doch die ganze Aufmerksamkeit auf sich.
Frieden auf Erden:
Ein schlafendes Baby, das keine Angst kennt und alles hat, was es braucht.
Aber es braucht auch alles, was wir geben können.
Der Anfang von Frieden ist:
Sich immer wieder daran zu erinnern: Leben beginnt mit der Geburt wir alle sind so in die Welt gekommen.
Über all, in der ganzen Welt, ist das so.
Aber es gilt auch auch – in den Momenten, in denen wir es so friedlich und schön haben, an die Engel zu denken:
So soll es für alle Menschen sein.
Ein Wohlgefallen, Friede auf Erden.
Ich wünsche Euch Weihnachtsferien und Weihnachtstage, in denen wir unsere Herzen und Sinne auf Friedensspuren bringen können, und innerlich die Kraft gewinnen, uns auf Frieden auszurichten.
Gibt es doch kein schöneres Geschenk im Leben, als wenn wir eine Freude machen können.
Amen.