Author: KLG

Home » Articles posted by KLG

Müssen Sie auch am Wochenende beten?

Eine spannende Frage, die Sr. Barbara Roßmadl von einem Schüler des Religionskurses der 6bc des Franz-Meyers-Gymnasiums in Mönchengladbach gestellt bekam. Sr. Barbara war von den Kindern und ihrer Lehrerin eingeladen worden, um über ihr Leben, die Gemeinschaft der Steyler Schwestern und vor allem über das Thema „Beten“ zu sprechen. 

Was ist schon ein Arbeitsblatt zum Thema Ordensschwester, wenn man stattdessen eine richtige Ordensschwester in den Unterricht integrieren könnte?! Diesen Gedankengang hatte Relilehrerin Estera Weber vom Franz-Meyers-Gymnasium und fragte bei der Mönchengladbacher Kommunität der Steyler Missionsschwestern nach, ob der Besuch einer Schwester in ihrem Relikurs möglich sei. Natürlich war das möglich!

Und so steht Sr. Barbara Roßmadl Ende Oktober vor 29 Kindern, die in den vergangenen Wochen über das Thema Beten gesprochen haben. Zunächst stellt Sr. Barbara sich und ihren Weg in die Gemeinschaft vor. Sie erzählt von den Gelübden, ihrer Zeit in Sambia und ihrer Aufgabe in Mönchengladbach. Aufmerksam hören die Schülerinnen und Schüler zu und sind sichtlich betroffen, als Sr. Barbara erklärt, dass  Mädchen in Sambia wenig Zugang zu Bildung haben und wie sie mit ihren Mitschwestern diesen Mädchen einen Weg in die berufliche Zukunft geebnet hat.

Jetzt geht die muntere Fragerunde los: „Wie oft beten Sie?“ Sr. Barbara erklärt, dass in der kleinen Gemeinschaft in Mönchengladbach fünf Schwestern leben und alle einem Job oder einem Studium nachgehen, daher bleibt keine Zeit, dass sich die Schwestern fünf Mal am Tag gemeinsam versammeln, wie es etwa ihre älteren Mitschwestern im großen Kloster in Steyl tun. In Mönchengladbach starten in der Regel aber alle gemeinsam mit der Laudes in den Tag. „Was beten Sie da so?“ – „Morgens bete ich zunächst allein in Stille. Ich versuche den Kopf frei zubekommen für den Tag. Möchte an nichts denken. Möchte ganz bei mir und bei Gott sein. Wenn wir Schwestern alle zusammen sind, singen wir Lieder, beten Psalmen, hören das Evangelium und sprechen das Vaterunser“, beantwortet die 47-Jährige Ordensfrau die Frage.

Ein Junge erzählt, dass er schon abends mal beten würde, aber er spürt gar nicht, dass Gott da ist. „Was für Zeichen gibt Gott?“ – „Du darfst nicht die großen Zeichen erwarten. Wir beten doch alle um Frieden, oder?“, fragt Sr. Barbara in die Runde. Die Kinder nicken. „Aber wir können nicht erwarten, dass durch unser Gebet sofort der große Frieden in der Welt eintritt. Gott zeigt sich oft in kleinen Dingen. Wenn sich eine Streitigkeit schlichtet, weil man wieder aufeinander zugeht. Oder auch nur, wenn dich jemand grüßt oder anlächelt. In diesen kleinen Gesten zeigt sich Gott in deinen Mitmenschen. Da entsteht im Kleinen auch Frieden“, versucht Sr. Barbara den Kindern zu vermitteln.

Und dann ist da natürlich noch eine Frage offen: „Müssen Sie auch am Wochenende beten oder haben sie da frei?“ Sr. Barbara lacht. Beten ist kein Job, den man nur wochentags erledigt. „Am Wochenende nehme ich mir sogar noch einmal ganz bewusst Zeit zum Beten. Um meine Beziehung zu Gott zu pflegen, zu vertiefen. Das ist Beziehungsarbeit. Ihr nehmt euch ja auch Zeit für eure beste Freundin oder euren besten Freund – in Gesprächen, im Zusammensein – da tut ihr auch etwas Gutes für eure Beziehung“, schlägt Sr. Barbara die Brücke zur Lebenswelt der Kinder, die nachvollziehen können, was die Ordensschwester meint.

Zum Schluss der Stunde lesen einige Kinder ihre selbstgeschriebenen Gebete vor und laden alle zum Mitbeten ein. In den Dank-, Schutz- und Tischgebeten haben die Kinder ihre persönlichen Anliegen formuliert, die jetzt in ein gemeinsames Gebetsbuch zusammengefasst werden. Mit einem Tischgebet und der Schulklingel verabschieden sich die Kinder in die Frühstückspause und Sr. Barbara zu ihren Mitschwestern. An diesem Tag werden Kinder und Ordensschwester am Mittagstisch viel zu erzählen haben.

Text: Steffi Mager

50 Jahre FMG – 50 gute Taten 

Im nächsten Jahr feiert das Franz-Meyers-Gymnasium sein 50jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum nehmen wir als Schulgemeinde zum Anlass, ein ganzes Schuljahr das Jubiläum unserer Schule festlich zu würdigen. Verschiedene Projekte, Events wie Konzerte und Vorträge sowie ein Schulfest im Sommer geben immer wieder Anlass, den 50. Geburtstag unserer Schule zu feiern. 

50 Jahre FMG. Ein halbes Jahrhundert, und das in Giesenkirchen. Anders ausgedrückt könnte man sagen: für Giesenkirchen. Im Zentrum von Giesenkirchen fühlt sich das FMG mit dem Stadtteil am Rande von Mönchengladbach fest verwachsen.  

Daher möchten wir in unserem Jubiläumsjahr die Zahl 50 zum Anlass nehmen, um Giesenkirchen und seinen Bewohnern etwas zurückzugeben, ganz nach dem Motto: 


50 Jahre FMG – 50 gute Taten

Den Auftakt in die Reihe der guten Taten machte die Klasse 6b mit ihrer Teilnahme am E-Waste-Race. Vier Wochen lang sammelten die Kinder im Rahmen eines Klassenprojektes zur Umweltbildung Elektroschrott in Giesenkirchen und Umgebung. Dabei lernten sie viel über die korrekte Entsorgung von Elektroschrott und die Bedeutung von Recycling sowie von wertvollen Rohstoffen. Die aktive Auseinandersetzung mit dem Thema Elektroschrott führte dazu, das eigene Konsumverhalten zu überdenken und den nachhaltigen Effekt von Handlungsalternativen wie z. B. second hand oder Reparieren von defekten Geräten kennenzulernen.  

Im E-Waste-Race, dem Wettbewerb der gemeinnützigen Initiative „Das macht Schule!“ belegte die Klasse 6b den 2. Platz. Herzlichen Glückwunsch! 

Die Schüler*innen der Klasse 6b haben damit eine gute Tat vollbracht: Sie haben nicht nur den Elektroschrott in Giesenkirchen gesammelt, sondern auch aufgeklärt und die wichtige Botschaft verbreitet, dass jeder einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.  

Text: Teresa Meyer 

Fotos: Susanne Maibaum 

Wohltätigkeitswanderung 2024

Am 16. September fand am Franz-Meyers-Gymnasium die diesjährige Wohltätigkeitswanderung statt.

Auf einem neuen Rundweg sind die Klassen von der Schule aus zum Schloss Rheydt und dem anliegenden Bungtwald gewandert. Auf der 12 km langen Strecke sammelten sie an insgesamt drei Kontrollpunkten Stempel, um ihre Wanderleistung für den guten Zweck unter Beweis zu stellen.

Im Vorfeld haben die Schülerinnen und Schüler in ihren Familien und bei Bekannten um Sponsoren geworben, die sie mit einem vorher festgelegten Geldbetrag pro erwandertem Kilometer unterstützten. Der Erlös der Wohltätigkeitswanderung wird in diesem Jahr zum einen an zwei gemeinnützige Organisationen gespendet: Die Organisation United Smile e.V. setzt sich für die zahnmedizinische Versorgung in Nepal ein und mit der Organisation Icagua e.V. wird ein Bildungsprojekt in Guatemala gefördert. Zum anderen wird der Förderverein des FMG unterstützt, der sich in diesem Schuljahr schwerpunktmäßig für die zukunftsfähige Ausstattung unserer Schule insbesondere im Hinblick auf digitales Lernen einsetzt.

Nach der Wanderung bei bestem Wetter lud der Förderverein alle Mitwandernden zu einer Stärkung auf dem Schulhof ein. So konnte die Veranstaltung für die Schulgemeinschaft in gelassener Stimmung ausklingen.

Ein herzliches Dankeschön an alle Mitwandernden, ihre Sponsoren und den Förderverein für die Unterstützung der Aktion.

Text: Teresa Meyer

Fotos: Teresa Meyer, Caroline Sampels, Andrea Küsters, Dominik Sproch

Italienaustausch 2024

Italienaustausch 2024 zwischen Franz-Meyers-Gymnasium und Maffeo Vegio in Lodi

In der Woche vom 25.09.-02.10.2024 haben 11 Schülerinnen des FMG der JS EF am Italienaustausch teilgenommen. Das Video ist das Resultat einer geneinsamen Arbeit zwischen italienischen und deutschen Schülerinnen über die Zeit, die sie zusammen in Italien verbracht haben.

Cesare Ragazzi

Exkursion des Q2 Biologie LKs in den Bresgespark

Am 19.September hatte der Bio LK die Möglichkeit,gemeinsam mit einem Mitarbeiter des Niersverbandes das Gebiet die Niersrenaturierung im Bresgespark zu besuchen. Wir erfuhren viel über die Renaturierung, die Gründe für diese aufwändigen Maßnahmen und konnten den Nutzen für die hiesige Tier- und Pflanzenwelt besser einschätzen lernen. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, dass die Menschen die Niers vor vielen Jahrzehnten in mühevoller Handarbeit begradigt haben, um dieses Gewässer, aus damaliger Sicht, sinnvoll als z.B. Entsorgung der Abwässer zu nutzen. Es wurden andererseits die Gründe für die jetzigen Renaturierungsmaßnahmen erläutert und die Bedeutung des Projektes für die Biodiverstät, aber auch z.B. für den Hochwasserschutz sehr einleuchtend dargestellt. Die Vielfältigkeit der Bedeutung solcher Renaturierungsmaßnahmen wurde vor Ort sehr anschaulich vermittelt, so dass diese Exkursion ein großer Gewinn für alle Schülerinnen und Schüler darstellt.
Wir bedanken uns beim Niersverband, der uns die Möglichkeit gegeben hat, ein lokales Projekt zu besuchen und uns mit vielen interessanten Informationen versorgt hat. Es war eine sehr lohnende Exkursion.

Text: Andrea Küsters

Die 6b erreicht den 2. Platz beim E-Waste-Race

Wir haben den 2. Platz im E-Waste-Race erreicht und möchten uns bei allen bedanken, die uns unterstützt haben.

Aber auch in Zukunft gilt: Elektroschrott soll richtig entsorgt werden, um die enthaltenen Rohstoffe zu recyceln. Aber vielleicht denkt ihr auch mal darüber nach ob es wirklich etwas Neues sein muss, vielleicht kann man auch Dinge reparieren oder etwas gebraucht kaufen. Wir hoffen, dass wir alle ein wenig nachdenklicher im Bezug auf nachhaltiges Handeln und nachhaltigen Konsum werden.

Eure 6b

Plastik umgibt uns überall

In diesem Schuljahr möchte der Chemie-Leistungskurs der Q2 besonders aufmerksam darauf machen, wo es in unserem Alltag überall Plastik gibt und weitere Informationen dazu geben. Dazu wird der Schaukasten jeden Monat mit einem neuen Thema gestaltet. Im November werden beispielsweise PET-Flaschen thematisiert. Hierzu möchte die Q2 noch einmal aufrufen, dass ihr die doch wertvollen PET-Flaschen nicht einfach in den Plastikmüll entsorgt sondern in die Sammelbehälter neben dem Trinkflaschenautomaten oder im A-Gebäude. Das so gesammelten Pfandgeld fließt in die Finanzierung des Abiballs. Dankeschön. 

Die Reihe startet mit dem Thema Zahnbürsten. 

Viel Spaß mit den Themen wünscht der Chemie LK

Andrea Küsters

Auf der Suche nach Elektroschrott

Die Klasse 6b sammelt insgesamt vier Wochen beim „E-Waste-Race“ Elektroschrott in Giesenkirchen und Umgebung. Damit nimmt die Klasse an dem erstmals in Mönchengladbach stattfindenden Wettbewerb teil, der von der gemeinnützigen Initiative „Das macht Schule“ aus den Niederlanden nach Deutschland geholt wurde.

Bei dem Projekt setzen sich die Schülerinnen und Schüler aktiv mit dem Thema Recycling auseinander und lernen vieles über dessen Auswirkungen auf die Umwelt. Damit fördert das E-Waste-Race das ökologische Bewusstsein der Teilnehmenden nachhaltig. Sie sollen erkennen, dass jeder durch richtiges Recycling oder ein nachhaltigeres Konsumverhalten einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Die Klasse 6b sammelt noch bis zum 03. Oktober Elektroschrott.

Falls auch Sie nicht mehr genutzten Elektroschrott haben, freut sich die 6b über Ihre Schrott-Spende. Am FMG stehen zwei Sammelkisten bereit, in die Kleinteile gelegt werden können.

Andernfalls können Sie Ihre Elektrogeräte unter www.e-waste-race.de anmelden und einen Abholtermin angeben, damit die Schüler*innen der 6b ihn bei Ihnen zu Hause abholen können. Ihre Adresse wird selbstverständlich nicht veröffentlicht.

Gesammelt werden: Elektroaltgeräte mit einer Kantenlänge von max. 50 cm

Nicht gesammelt werden:

  • Geräte, die Lithium-Ionen-Akkus oder –Batterien enthalten
  • Lose Batterien und Akkus
  • Lampen (also Leuchtmittel)
  • Offensichtlich beschädigte Flachbild-TV/-Monitore
  • Gewerblicher Elektroschrott

Die Klasse, die in Mönchengladbach am meisten Elektro-Produkte sammelt, gewinnt einen Ausflug ins Energeticon nach Alsdorf. Das ist, neben dem Wissen, etwas Gutes für die Umwelt zu leisten, auch ein großer Ansporn für die Klasse 6b.

Ein großer Dank gilt allen, die schon Spenden abgegeben haben und den Eltern der 6b, die ihre Kinder sehr bei dem Projekt unterstützen.

Heute vor 50 Jahren – ein persönlicher Rückblick

Heute vor 50 Jahren: 10. September 1974 – ein persönlicher Rückblick

 

Im kommenden Jahr feiert das Franz-Meyers-Gymnasium sein 50-jähriges Bestehen, denn mit Beginn des Schuljahres 1975/76 nahm unsere Schule ihren Betrieb auf, damals noch als Gymnasium i.E. Giesenkirchen.

Die Anfänge unserer Schule liegen aber eigentlich noch ein wenig weiter zurück. Denn den ersten gymnasialen Standort in Giesenkirchen gab es schon ein Jahr früher. Wie kam es dazu?

Am 10. September 1974 betrat ich zum ersten Mal das Schulgebäude am Asternweg. Damals war hier die Hauptschule Giesenkirchen untergebracht. Und ab dem 10. September auch die Klassen 5E und 5F des Gymnasiums Odenkirchen. Wenn man in einen alten Kalender schaut, stellt man fest, dass der 10. September ein Dienstag war. Montag, der 9.9., war ganz normaler erster Schultag in Nordrhein-Westfalen und Einschulungstag am Gymnasium Odenkirchen gewesen, einen Tag später dann in der „Zweigstelle“ Giesenkirchen. Tatsächlich gehörten alle gymnasialen Schulanfänger in Giesenkirchen im Schuljahr 1974/75 dem Gymnasium Odenkirchen an.

Mein Vater und ich kamen an diesem schönen Spätsommertag etwas zu spät (meine Mutter konnte nicht mitkommen, da zeitgleich mein jüngerer Bruder in der Grundschule eingeschult wurde), die Veranstaltung hatte bereits begonnen. Irgendwie fanden wir noch einen Platz in diesem mit neuen Sextanern und ihren Eltern randvoll gefüllten Raum. Und dann lauschte ich mit gehörigem Respekt den Worten, die der damalige Oberstudiendirektor des Gymnasiums Odenkirchen, Josef Langen, an uns richtete. Von einem weiten Weg, den wir vor uns hätten, hat er gesprochen, von dem Ernst des Abiturs und der Zeit der neuen Jahre, die dann doch sehr schnell vergingen.

Irgendwie fühlte ich mich etwas fremd und verloren an diesem Tag. Intensiv versuchte ich zu erspähen, wo meine drei KlassenkameradInnen aus der Grundschule denn waren, die mit mir zusammen in Giesenkirchen zur Schule gehen sollten. Schließlich wurden uns die neuen Klassenlehrer vorgestellt: Christian Zeike für die 5E und Lothar Höckendorf für die 5F. Die Klassenlisten wurden verlesen. Und danach waren zumindest zwei Dinge klar. Wir vier aus der 4a der katholischen Grundschule Giesenkirchener Straße kamen in eine Klasse, die 5E, und unser Klassenlehrer war Oberstudienrat Christian Zeike. Unsere neue Klasse bestand aus Meerkamper, Giesenkirchener, Mülforter sowie einigen Rheydter Kindern. Unterrichtet wurden wir neben Christian Zeike (Deutsch) von Günter Imdahl (Englisch, kath. Religion und Sport für die Jungen), Heinz-Jörg Bülte (Mathematik und ev. Religion), Wolfgang Rother (Geschichte), Wolfgang Wassenberg (Erdkunde und Musik), HaJo Krahwinkel (Biologie), Friedhelm Beilharz (Kunst) und Fräulein Otte, die spätere Frau Schwarz (Sport für die Mädchen).

Dass an diesem 10. September zwei Gymnasialklassen in der Hauptschule Asternweg starteten und dass ich hier gelandet war, das war ein halbes Jahr zuvor noch gar nicht abzusehen gewesen.

In meiner Erinnerung war für uns Schülerinnen und Schüler der 4a der katholischen Grundschule Giesenkirchener Straße (heute Gemeinschaftsgrundschule Mülfort-Dohr) nach Absolvieren des Eignungstests für die weiterführenden Schulen eigentlich klar, an welchen Schulen es nach den Sommerferien 1974 weitergehen sollte. Für diejenigen von uns, die das Gymnasium besuchen wollten, stand fest, dass wir ausnahmslos zum Gymnasium Odenkirchen wechseln wollten. Dieses hatte nicht nur einen exzellenten Ruf, sondern war für uns Kinder aus Mülfort, Dohr und Bell auch das nächstgelegene Gymnasium. Von meinem Zuhause an der Giesenkirchener Straße bis zum Odenkirchener Gymnasium waren es nicht einmal 15 Minuten Fußweg.

So weit, so gut. Die Ernüchterung erfolgte wenige Wochen nach der Anmeldung. Wir alle bekamen einen Ablehnungsbescheid. Das Gymnasium Odenkirchen konnte nämlich die Vielzahl der Anmeldungen unseres geburtenstarken Jahrgangs 1963/64 nicht mehr stemmen. Als Alternativen wurden unseren Erziehungsberechtigten zunächst die beiden anderen Rheydter Gymnasien, das Hugo-Junkers-Gymnasium und das Gymnasium an der Gartenstraße, genannt. Aufgrund der hohen Anmeldezahlen kam aber noch eine weitere Möglichkeit ins Spiel. Es gab nämlich einen Stadtratsbeschluss des damals noch selbstständigen Rheydts von Ende 1973, ein viertes Gymnasium in der Stadt zu errichten. Als Standort war ursprünglich Mülfort ausgewählt worden.

In einer zweiten Anmelderunde entschieden sich dann letztendlich die Eltern von 72 Schülerinnen und Schülern für das neue Gymnasium. Das waren aber für eine dreizügige neue Schule zu wenig. Deshalb sollten die 72 Schülerinnen und Schüler des neu geplanten Gymnasiums erst einmal für ein Jahr dem Gymnasium Odenkirchen angegliedert und von Odenkirchener Gymnasiallehrerinnen und -lehrern unterrichtet werden. Als Unterbringungsort war die Hauptschule Asternweg in Giesenkirchen bestimmt worden.

Für meine Eltern war von Anfang an klar, dass ich trotz aller Unsicherheiten, wie es im darauffolgenden Jahr weitergehen würde, das neue Gymnasium besuchen sollte, das (wie verwirrend!) erst einmal das Gymnasium Odenkirchen war, von dem ich ja einen Ablehnungsbescheid erhalten hatte.

Leider zeichnete sich schon sehr bald ab, dass die „Gymnasiasten“ unserer Grundschulklasse nicht alle zusammenbleiben würden. Ungefähr die Hälfte wechselte schließlich zur Gartenstraße, einer zum „Hugo“ und vier von uns nach Giesenkirchen. Das hatten wir uns eigentlich ganz anders vorgestellt! Die Verhandlungen von uns 10-jährigen auf dem Schulhof der Grundschule gestalteten sich dann auch entsprechend schwierig bis ergebnislos. So sollte mein damals bester Freund zur Gartenstraße wechseln. „Komm doch auch mit zur Gartenstraße“, schlug er mir mehr als einmal vor. „Ne, das wollen meine Eltern nicht. Kannst du dich nicht auch für das neue Gymnasium anmelden?“ „Wenn Odenkirchen schon nicht klappt, wollen meine Eltern, dass ich auf die Schule gehe, wo auch meine Schwester ist.“

Tja, da hatten wir nun vier Jahre zusammen in der Grundschule verbracht, spielten nachmittags gemeinsam Fußball und waren zusammen Messdiener. Und nun das. Schöne Aussichten… Irgendwie hatte ich so überhaupt gar keine Lust mehr auf die neue Schule. Meine Nachverhandlungen zu Hause, ob ich dann nicht wenigstens mit dem Großteil meiner Grundschulklasse zur Hauptschule wechseln könne, fanden bei meinen Eltern kein Gehör. Ausgekontert wurde ich mit meinem damaligen Berufswunsch. Als 10jähriger wollte ich unbedingt Grundschullehrer werden, und dafür brauchte man selbstverständlich das Abitur. Was für eine komplizierte Welt!

Die letzten Wochen meiner Grundschulzeit breitete sich mehr und mehr eine Abschiedsstimmung aus, die im Sommer 1974 durch die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland ein wenig aufgehellt wurde. Am 7.Juli gewann die Bundesrepublik Deutschland im Endspiel gegen die Niederlande mit 2:1.

Am 24.7. war unser letzter gemeinsamer Grundschultag mit der Zeugnisausgabe und den beginnenden Ferien, die wir Kinder vor allem im neuen Giesenkirchener Freibad verbrachten.

Als der Beginn des neuen Lebensabschnitts als Gymnasiast immer näher rückte, gingen meine Eltern mit mir den Weg zur neuen Schule einmal zu Fuß ab, und ein weiteres Mal fuhren wir die Strecke mit dem Bus. Nicht zuletzt, weil die Schülerinnen und Schüler der Zweigstelle Giesenkirchen aus dem gesamten Rheydter Stadtgebiet kamen, wurde mit der Linie 34 (später 024) eine neue Busverbindung eingerichtet, die den Rheydter Westen, die Rheydter Innenstadt und Mülfort mit Giesenkirchen verband. Von meinem zweiten Schultag an habe ich diese Buslinie neun Jahre lang fast jeden Schultag genutzt.

Der erste Schultag rückte also immer näher, und ich musste mich ins Unvermeidliche fügen. Und als ich da am 10. September ein bisschen versonnen und ängstlich in der Aula saß, hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich dort eine ganz wunderbare Schulzeit und schließlich den Großteil meines Lebens an dieser neuerrichteten Schule verbringen würde, dass  ich dort Freunde gefunden habe und Menschen begegnet bin und auch heute noch begegne, die meinen Lebensweg entscheidend geprägt haben und immer noch prägen.

Der Vollständigkeit halber sollte noch erwähnt werden, dass mit Beginn des Schuljahrs 1974/75 an allen Mönchengladbacher Gymnasien die Koedukation eingeführt wurde, es also keine reinen Jungen- bzw. Mädchengymnasien mehr gab. Was in der Grundschule sowieso normal war, galt jetzt auch an den Gymnasien, das gemeinsame Lernen von Mädchen und Jungen in einer Klasse. Eine Ausnahme bildete dabei damals noch der Sportunterricht.

Ich habe an einer Stelle den Ratsbeschluss erwähnt, dass das neue Gymnasium in Mülfort gebaut werden sollte. Dieser Beschluss wurde im Jahr 1975 nach der kommunalen Neugliederung und der Einverleibung Rheydts in die Stadt Mönchengladbach „kassiert“. Die neue Ratsmehrheit votierte nun für Giesenkirchen…

Achim Warner

Herbstmarkt Giesenkirchen 2024

Auch beim diesjährigen Giesenkirchener Herbstmarkt wirkte das FMG erneut mit.

Einige unserer Schülerinnen und Schüler präsentieren auf der Bühne Talente unterschiedlichster Art. Bei bestem Wetter konnten die Zuschauer auf der Bühne vor St. Gereon die akrobatischen Leistungen der Turn-LeA von Frau Vorwerk bestaunen. Auch junge musikalische Talente des FMG traten auf: Katerina (Klasse 8), Julien (Q2), Gina (Klasse 8) und Rut (EF) nutzten die Chance, ihr Können zu präsentieren. Die Jahrgangsstufe Q2 bot einen Stand mit Dosenwerfen und Glitzer-Tattoos an und freute sich, auf diesem Wege Einnahme für die Abikasse zu generieren.

Der Herbstmarkt des Gewerbekreises gehört jedes Jahr zu den Highlights im Stadtteil Giesenkirchen, bei dem sich auch unsere Schulgemeinde präsentieren kann. Ein herzliches Dankeschön gilt Herrn Haupt, der sich für die Organisation einsetzte.

Text und Fotos/Video: Teresa Meyer